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Corona-Lage in Kambodscha verschärft sich - Chibodia e.V.

Geschrieben von Karl Kollmuss | 01.05.2021

Bildquelle: https://bit.ly/3y20ZVE

Lange Zeit waren die Infektionszahlen in Kambodscha verglichen mit anderen Ländern auf einem sehr niedrigen und beherrschbaren Niveau. Die wirtschaftlichen Auswirkungen durch den Einbruch im Tourismus und in der Bekleidungsindustrie waren erheblich gravierender, insbesondere durch eine steigende Arbeitslosigkeit. Wie immer war die arme Bevölkerung am stärksten davon betroffen.

Corona-Ausbruch

Nun kommt seit einigen Wochen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen, die nach wie vor bestehen, eine drastisch gestiegene Infektionszahl hinzu. Damit verbunden sind dramatische Einschränkungen des Lebens durch einen harten Lockdown. Die Menschen dürfen nur noch aus dem Haus, um die notwendigsten Dinge wie Einkaufen oder Arztbesuch zu erledigen. Schulen, Universitäten und Kindergärten sind geschlossen.

Auswirkungen auf Chibodia

Dies bleibt natürlich nicht ohne Konsequenzen auf die Arbeit von Chibodia und unsere Projektleiter, die sich selbstverständlich an die von den Behörden vorgegebenen Regelungen halten.

Kinderheim

Die Kinder und Jugendlichen sind quasi im Kinderheim „eingesperrt“ und lernen über Home-Schooling. Daneben müssen sie sich durch Lesen und Spielen beschäftigen, denn sämtliche Freizeitaktivitäten außerhalb sind verboten Die Notbetreuung übernehmen die Caregiver. Unser Projektleiter Sophorn managt so gut es möglich ist, das Kinderheim von Zuhause aus und steht ständig mit den Behörden in Kontakt.

Leider mussten wir auch die Aufnahme von Kindern stoppen und haben damit noch nicht die vorgesehene Gesamtzahl von 15 erreicht. Nachdem wir Anfang des Jahres 3 neue Kinder aufgenommen haben, leben im Kinderheim derzeit 10 Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren. Sobald es erlaubt ist, wird Sophorn wieder starten.

Landschule in Oudong

Seit einiger Zeit findet an unserer Landschule kein Unterricht mehr statt. Der Direktor, Pisith, und die kambodschanischen Lehrer sind Zuhause. Da die armen Familien meist kein Internet und keinen Computer haben, ist hier Home-Schooling keine Möglichkeit. Pisith steht mit den anderen Lehrern und den Behörden in Kontakt.

Seit die Volontäre letztes Jahr aufgrund Corona nach Hause geflogen sind, haben wir noch keine Planung, wann wieder Volontäre nach Kambodscha reisen können und dürfen.

Outreach

Auch im Outreach-Programm ist es für unseren Projektleiter Thim fast nicht möglich, zu den Kindern und Familien zu fahren und sie mit Sach- und Geldspenden zu versorgen. Da sein Wirkungskreis innerhalb und auch außerhalb Phnom Penh besteht, ist die Hoffnung, dass er wenigstens die naheliegenden Orte bald wieder aufsuchen darf. Da er auch für den kaufmännischen Teil von Chibodia vor Ort zuständig ist, erledigt er dies im Homeoffice.

Motomedix

Sogar die 4 Krankenstationen, die unser Motorradarzt Prak turnusmäßig betreut, dürfen derzeit nicht geöffnet werden. Dies ist für viele der armen Menschen besonders schlimm, da ja auch andere Krankheiten behandelt werden müssten. Prak hofft, dass er baldmöglichst wenigstens wieder Medikamente vor allem an chronisch Kranke verteilen kann.

Stundentenwohneime

Die Studenten/-innen sind ebenfalls gezwungen, über Home-Schooling ihr Studium zu meistern. Einige haben einen Nebenjob, bei dem sie sich normalerweise etwas Geld zu ihrem Studium dazuverdienen können. Aufgrund der Pandemie ist nun diese Einnahmequelle weggefallen; deshalb unterstützt sie Chibodia durch eine Reduzierung der Miete für das Wohnheim.

Kindergarten in Oudong

Was wir von Chibodia besonders bedauern ist, dass wir den neuen Kindergarten in Oudong nicht wie geplant im Mai eröffnen können. Leider sind auch die Arbeiten an den Einrichtungen und alle sonstigen vorbereitenden Tätigkeiten wie das Anwerben und Ausbilden von Kindergärtnerinnen ins Stocken geraten. Wir wissen noch nicht, wann Pisith, unser Leiter des Kindergartens, wieder starten kann und somit mussten wir die Eröffnung auf unbestimmte Zeit verschieben.

 

Wir sind im ständigen Kontakt mit unseren Projektleitern und sind sicher, dass sie Alles unternehmen, um die von Chibodia betreuten Kinder, Jugendlichen und Familien bestmöglich zu unterstützen.

Wir können alle nur weiter hoffen, dass sich auch in Kambodscha die Lage bald wieder etwas entspannt. Damit gerade die Ärmsten der Armen nicht gesundheitlich und wirtschaftlich noch weiter in eine Abwärtsspirale gelangen, wo sie nur sehr schwer wieder herausfinden.

Chibodia wird helfen, die Auswirkungen zu lindern.