Pisey steht auf eigenen Beinen und sagt „Danke Chibodia“
Die Geschichte von Pisey Yin
Mitte 2008 kam Pisey in das Kinderheim von Chibodia. Wie kam es dazu vor 14 Jahren?
Piseys Mutter ist gestorben. Nachdem ihr Vater wieder geheiratet und zwei weitere Kinder mit seiner neuen Frau bekommen hat, konnte er nicht mehr für die 4 Kinder aus erster Ehe sorgen, also war es für ihn klar, dass er diese abschieben musste. Daher lebte Pisey zuvor in einem kambodschanisch geleiteten Kinderheim in Phnom Penh. Dort wurden die Kinder zu Tanzaufführungen gezwungen, um damit Geld zu verdienen. Dieses Geld wurde jedoch nicht zum Wohl der Kinder eingesetzt. Unzureichendes Essen, sehr unregelmäßige Schulbesuche und keine medizinische Versorgung gehörten zu ihrem Alltag. Pisey’s Onkel, der in diesem Kinderheim als Tanzlehrer arbeitete, suchte den Kontakt zu anderen Organisationen, um seinen Nichten und Neffen eine bessere Lebens- und Ausbildungssituation zu ermöglichen. Der Gründer von einem befreundeten Kinderheim stellte den Kontakt zu Chibodia her.
Im Oktober 2008 hat Pisey im ChildrensHome folgenden Text geschrieben (ins Deutsche übersetzt):
„Mein Name ist Pisey und ich bin 12 Jahre alt. Mein Vater ist sehr arm. Ich möchte so viel Englisch lernen wie ich kann. Das Chibodia ChildrensHome ist ein guter Ort zum Leben und ich kann hier viel lernen, wie Kunst, Karate, Mathematik und vor allem kann ich endlich regelmäßig zur öffentlichen Schule gehen. Chibodia ist ganz anders als die Organisation wo ich vorher gelebt habe. Ich hoffe, dass ich viel lerne und eine bessere Zukunft habe! „
Pisey hat die Zeit im Kinderheim nicht nur genutzt, um zur Schule zu gehen und fleißig zu lernen. Sie hat auch viel Zeit mit den anderen Kindern verbracht und sich Hobbys angeeignet, wie Geige spielen, Karate und Klettern. Für sie war Chibodia die Chance, aus dem Teufelskreis der Armut herauszukommen und etwas aus ihrem Leben machen zu können. Vor allem aber ist sie dankbar, dass sie in diesem Kinderheim nicht ausgenutzt wurde, sondern von Menschen betreut wurde, die sie unterstützt und gefördert haben.
Pisey führt nun ein eigenständiges Leben
Sie hat dieses Jahr ihren Bachelor in internationalen Beziehungen gemacht und hat jetzt eine Stelle bei Decathlon Cambodia bekommen. Damit endet auch die Unterstützung von Chibodia und von ihren langjährigen Paten Rita und Michael Zimmermann. Aber die Verbindung zu uns und ihren Paten wird bestehen bleiben und sie bedankt sich mit folgenden Worten:
“I appreciate the support from Chibodia that has made me an educated and independant women. With the support of Chibodia and the sponsorship of Mr. and Mrs. Zimmermann I was able to finish my study and to finance myself. I am now working as a sport leader at Decathlon since July 2022. Thank you so much.“
Rita und Michael Zimmermann haben Pisey mit einer Patenschaft viele Jahre begleitet und freuen sich mit folgenden Worten über ihren erfolgreichen Weg:
“Im Dezember 2014 haben wir die Patenschaft für Pisey übernommen und es war uns eine große Freude, ihren erfolgreichen Weg durch Schule und Uni zu begleiten. Wir sind sehr stolz auf Pisey, dass sie mit dem Abschluss jetzt einen guten Start ins Berufsleben gefunden hat. Vielen Dank auch an Chibodia e.V., die diese Patenschaft und auch ein persönliches Kennenlernen mit Pisey ermöglicht hat.”
Auf dem Foto rechts sind Rita und Michael Zimmermann mit Pisey und ihrem zweiten Patenkind Reaksa (in der Mitte) sowie Philip Rose, aufgenommen bei einem Besuch in Kambodscha.