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Helfen bringt Freude – eine Spendenaktion der Schwäbischen Zeitung feiert 10-jähriges Bestehen

Geschrieben von Karl Kollmuss | 30.09.2023

Die Weihnachtsspendenaktion „Helfen bringt Freude“

Vor 10 Jahren wurde von der Schwäbischen Zeitung eine Spendenaktion ins Leben gerufen mit dem Titel „Helfen bringt Freude“. Immer in der Vorweihnachtszeit wird in der lokalen Tageszeitung zu Spenden aufgerufen und sehr viele Leser folgen dieser Aufforderung. Dadurch kommen jedes Jahr mehrere 100 Tsd. Euro zusammen, die dann auf verschiedene Hilfsprojekte verteilt werden.

Parallel zu der Spendenaktion werden in dieser Zeit jeden Tag Artikel über die Hilfsorganisationen und deren Arbeit veröffentlicht. Durch das persönliche Engagement von Menschen aus der Region und deren Berichte aus den Projekten wird den Leserinnen und Lesern das Schicksal von Bedürftigen sehr authentisch nähergebracht.

Verteilung der Spendeneinnahmen

Die Verteilung der Spendeneinnahmen übernimmt seit Beginn der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V. in Zusammenarbeit mit der Schwäbischen Zeitung. Insgesamt werden über 90 NGOs (Nichtregierungsorganisationen) unterstützt.

Aufgrund einer besonderen Verbindung zur Region Kurdistan im Irak geht die Hälfte der Einnahmen in dortige Hilfsprojekte. Diese Region ist sehr arm und durch zahlreiche überwiegend jesidische Flüchtlinge zusätzlich enorm belastet.

Die andere Hälfte wird zu gleichen Teilen an die anderen Hilfsprojekte verteilt, die in insgesamt 34 Ländern mit unterschiedlichsten Maßnahmen tätig sind. Dies sind medizinische Versorgung, Bildungseinrichtungen, Bau von Infrastruktur wie Brunnen und vieles mehr.

Chibodia ist dabei

Durch die Initiative unseres Vorstandsmitglieds Karl Kollmuß, der seit vielen Jahren in Friedrichshafen lebt, ist Chibodia seit Weihnachten 2022 bei den Spenden-Empfängern dabei. Dadurch haben wir dieses Jahr bereits einen nennenswerten Betrag über die Caritas erhalten und freuen uns, dass wir aller Voraussicht nach auch in den kommenden Jahren teilnehmen dürfen.

Durch einige Artikel über Chibodia in der Schwäbischen Zeitung sind unsere Organisation und unsere Projekte in der Region auch nicht mehr ganz unbekannt.

 

BODENSEE BUSINESS FORUM (BBF)

Das BBF ist ein eintägiger Kongress mit namhaften Vertretern aus Politik und Wirtschaft, die sich in Vorträgen und Podiumsdiskussionen über aktuelle Themen austauschen und somit Impulse für ihre Arbeit erhalten. Der diesjährige Kongress fand am 28. September in Friedrichshafen im Graf Zeppelin Haus, direkt am Bodensee, statt und wurde, wie immer, von der Schwäbischen Zeitung (Schwäbisch Media) organisiert und geleitet.

Im Rahmen dieses Kongresses wurde auch das 10-jährige Jubiläum der Spendenaktion „Helfen bringt Freude“ gefeiert. Hierzu waren alle NGOs und deren Vertreter eingeladen und es gab in einem separaten Kongressraum Vorträge und Podiumsdiskussionen. Nebenbei wurden auf einem Bildschirm die Projekte der NGOs in einer Dauerschleife aufgezeigt, u.a. auch von Chibodia.

 

Eine besonders spannende und bewegende Podiumsdiskussion mit dem Titel „Kurdistan im Spannungsfeld zwischen dem IS, dem Klimawandel und der Flüchtlingsproblematik“ fand mit Vertretern aus Kurdistan statt. Hierzu gehörten Dr. Ali Tatar, der seit 2020 Gouverneur der Provinz Dohuk in der Region Nordirak/Kurdistan ist, und Lara Yousif Zara, Bürgermeisterin der Kleinstadt Alqosch. Yousif Zara ist die erste christliche Frau an der Spitze einer irakischen Gemeinde und die einzige Bürgermeisterin im Irak.

Die Schilderungen der Beiden über die Lage in dieser Region, in der zurzeit rund 700.000 Flüchtlinge (überwiegend Jesiden) in 21 Camps untergebracht sind, war bewegend und erschütternd zugleich. Eine Region mit Bürgern, die selbst oft zu wenig zum Leben haben, teilt das Wenige noch mit einer großen Flüchtlingsschar. Darüber hinaus sind die Nachwirkungen des Islamischen Staates immer noch zu spüren und die Zentralregierung im Irak hat wenig Interesse, diese Region zu unterstützen oder die Rückkehr der Jesiden in ihre Heimat zu ermöglichen.

Umso dankbarer sind sie für die Unterstützung der Schwäbischen Zeitung, mit denen sie medizinische und vor allem psychotherapeutische Maßnahmen durchführen können. Daneben werden Bildungs- und Sporteinrichtungen gefördert und es gibt Frauen-Fußball-Turniere, was für die Frauen in einem solchen Land eine ganz besondere Bedeutung hat.

Von links: Lara Yousif Zara, Dr. Ali Tatar, Dolmetscher

Interessant waren auch das Kennenlernen und die persönlichen Gespräche mit Vertretern der anderen NGOs. Auch wenn man in unterschiedlichen Ländern und mit verschiedenen Projekten tätig ist, vereint einen doch das gemeinsame Ziel, Bedürftigen auf der Welt zu helfen. Und man stellt fest, dass man auch vergleichbare Probleme und Sorgen bei der Umsetzung der Projekte hat. Im Bild ist Karl Kollmuß im Gespräch mit einem NGO-Vertreter.

Möglicherweise wird die Schwäbische Zeitung die NGOs nochmals zu einem separaten Termin einladen, um den Erfahrungsaustausch zu vertiefen.