Die Geschichte von Liza
Liza wurde in der Provinz Prey Vang, etwa 100 km von Phnom Penh entfernt, geboren, wo sie mit ihrer Großmutter und ihrem Großvater gelebt hat, bis sie 6 Jahre alt war. Danach ist sie zu ihren Eltern nach Siem Riep gezogen, da es für die Großeltern zu anstrengend wurde. Sie war sehr glücklich darüber, auch wenn die die Familie nur wenig Geld hatte. Der Vater arbeitet als Tuk Tuk Fahrer und darüber hinaus arbeiten beide Eltern in einem Restaurant als Kellner und Reinigungskräfte. Liza musste dabei auch oft mitarbeiten. Daneben hat sie fleißig für die Schule gelernt und in der Freizeit in einem Basketballteam gespielt. Mit diesem Team hat sie auch schon einige Medaillen gewonnen.
Ihre Mutter hat seit langem Herzprobleme und kann nicht über längere Zeit arbeiten, da sie sehr schnell müde wird. Vor einigen Jahren hatte sie eine Operation, für die die Familie einen Kredit aufnehmen musste und den sie bis heute abbezahlen müssen. Alles in Allem keine guten Voraussetzungen für Liza, ein Studium zu beginnen.
Liza kann studieren
Schon sehr früh hat sich Liza für alles begeistert, was mit Technologie und vor allem mit Computern zu tun hat. Sie hat einen eisernen Willen, IT zu studieren und auf diesem Gebiet die gleiche Leistung zu bringen wie die Männer. Dafür ist sie einfach von zuhause weg nach Phnom Penh, ohne dass ihre Eltern das wussten. Erst dort angekommen hat sie ihren Vater angerufen und ihm erklärt, dass sie studieren will. Sie weiß, dass ihre Eltern das Studium niemals finanzieren können. Über ihre Großeltern hat sie von Chibodia erfahren und sich deshalb an Thim, unseren Leiter Outreach-Projekt, gewandt. Er hat sich für sie eingesetzt, da er weiß, dass sie das Potenzial und den Willen für ein gutes Studium besitzt.
Auf einen „Hilferuf“ von Thim haben sich zwei Spender spontan bereit erklärt, für das erste Jahr die Studiengebühren zu bezahlen. Nun hat sie sich für ein IT-Studium an der Royal University of Phnom Penh eingeschrieben und ist überglücklich. Wenn das Studium gut läuft, werden wir sie sicher auch weiterhin unterstützen, sodass sie ihren Abschluss machen kann.
Karl Kollmuß hat sie im Januar in Phnom Penh getroffen (siehe Artikel-Foto) und sie hat sich sehr herzlich für die Unterstützung bedankt.