Sozialversicherungen für Chibodia-Mitarbeiter in Kambodscha

Viele Jahre hatten die Menschen in Kambodscha so gut wie keine soziale Absicherung, weder für Krankheit noch Rente oder bei Arbeitsunfällen. Sie waren, wenn diese Situation eingetreten ist, auf sich allein gestellt bzw. auf die Familie angewiesen. Häufig mussten sie sich z.B. bei Krankheit und den dafür erforderlichen Behandlungen Geld von Verwandten und Bekannten leihen oder Kredite aufnehmen, deren Rückzahlung sie teilweise über Jahre hinweg belastetet hat.
Die Sozialministerium in Kambodscha (NSSF) hat nun die Arbeitgeber angewiesen, ab 2025 Versicherungen für
- Krankheit
- Rente
- Arbeitsunfall
einzuführen und sowohl den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer am Versicherungsbeitrag zu beteiligen. Dies erfolgt über vorgegebene Prozentsätze des Einkommens (mit Beitragsbemessungsgrenze), wobei die Arbeitgeber die Hauptlast tragen müssen.
Für Chibodia bedeutet dies, dass ab sofort 5,4 % des Einkommens jeden Mitarbeiters (in Summe für diese drei Versicherungen) einbezahlt werden müssen. Da wir im Kindergarten und in der Landschule insgesamt 12 Mitarbeiter und in den anderen Projekten 3 Mitarbeiter beschäftigen, kommt eine nennenswerte Mehrbelastung auf Chibodia zu. Darüber hinaus müssen die Mitarbeiter 2,0 % ihres Einkommens beitragen.
Trotz dieser Mehrbelastung akzeptieren wir diese Maßnahme, da sie eine soziale Absicherung für unsere Mitarbeiter bedeutet. Dies ist zwar noch nicht mit den Sozialstandards in Deutschland oder Europa vergleichbar, aber für die Menschen in Kambodscha schon ein Schritt in die richtige Richtung.
Wir versuchen, die höheren Kosten zumindest teilweise durch verschiedene interne Maßnahmen und durch verstärktes Fundraising (Spendenakquise) zu kompensieren, sodass die Unterstützung der Kinder und Familien nicht davon betroffen ist.